Dienstag, 21. April 2020

Luftqualität: mehr Feinstaub = mehr Corona-Erkrankungen?

Viren können sich aufgrund ihrer Strukturen und Oberflächeneigenschaften sehr gut an Partikel binden, und somit sind Viren natürlich auch im Feinstaub vorhanden

Wie das Umweltbundesamt (UBA) mitteilt, gehen Wissenschaftler allerdings nicht davon aus, dass ein Transport des neuartigen Coronavirus (SARS CoV-2) über Feinstäube für die Infektiosität relevant ist.

Dennoch spiele die Luftqualität auch im Zusammenhang mit dem Coronavirus eine Rolle, da Luft-belastungen die Empfindlichkeit der Lungenzellen für infektiöse Partikel wie Bakterien und Viren erhöhen.
Während für humanpathogene Viren, die Menschen infizieren, nur sehr wenige Informationen vorliegen, weiß man aus Studien über Bakteriophagen (Viren, die Bakterien infizieren), dass diese sehr zahlreich in der Atmosphäre vorkommen und sich auch weit verbreiten können.

Je nach Art der Viren brauchen diese aber sehr unterschiedliche Umweltbedingungen (z.B. bestimmte Luftfeuchtigkeit und Temperaturen), um intakt und damit infektiös zu bleiben.

Allerdings weiß man auch, dass Luftschadstoffe Erkrankungen der Atemwege, wie z.B. Asthma und COPD, und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (mit-)verursachen können.

Dies könnte dazu führen, dass Menschen in Gebieten mit hoher Luftschadstoffbelastung empfindlicher auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 reagieren und die Infektion bei solchen Patienten einen schwereren Verlauf zeigt als bei Menschen mit einem weniger vorgeschädigten Atemwegs- und Herz-Kreislaufsystem.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann man davon ausgehen, dass die Vulnerabilität von Menschen gegenüber SARS-CoV-2 in Gebieten mit hoher Luftschadstoffbelastung wahrscheinlich aufgrund von dadurch bedingten Vorschädigungen der Lunge und des Herz-Kreislaufsystems erhöht sein kann.

Um den Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und COVID-19-Infektionen zu bestätigen, müssen allerdings noch entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden.

Siehe auch:

Quelle: UBA

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