Donnerstag, 30. August 2012

Private Krankenversicherung: Tarifwechsel kann Kosten sparen

Versicherte sollten sich über Beitragsentlastung informieren


Versicherte in der privaten Krankenversicherung (PKV) müssen 2013 mit weiteren Beitragserhöhungen rechnen. Auch die Selbstbeteiligung kann steigen. Darüber muss die PKV die Versicherten ausführlich informieren. "Privatversicherte sollten deshalb die Mitteilungen ihrer Krankenversicherung aufmerksam lesen und sich rechtzeitig über ihre Rechte und Möglichkeiten der Beitragsentlastung erkundigen", rät Karin Goldbeck, Juristin der Verbraucherzentrale Niedersachen.


Der gesetzlich garantierte Tarifwechsel kann eine sinnvolle Alternative sein, um Beiträge zu senken. Wichtig ist dabei, dass die bereits erworbenen Rechte und Altersrückstellungen auf den neuen Tarif angerechnet werden und auch das neue Leistungspaket stimmt. Das muss genau geprüft werden, damit keine Lücken im Versicherungsschutz entstehen. Der Verzicht auf ein Einzelzimmer im Krankenhaus ist zum Beispiel leichter zu verschmerzen, als wesentliche Leistungen bei der Zahnbehandlung. Der Versicherer kann, soweit der neue Tarif einen umfassenderen Schutz bietet, einen angemessenen Risikozuschlag und eine erneute Wartezeit verlangen.

Sparen kann man auch bei der Selbstbeteiligung. Ein höherer Selbstbehalt steigert allerdings das Kostenrisiko im Krankheitsfall und sollte gut bedacht sein. Mehr als 700 Euro im Jahr sollte die Eigenbeteiligung für Angestellte nicht ausmachen. Über die einzelnen Bedingungen kann man mit dem Versicherungsunternehmen verhandeln. Das Ergebnis dieser Verhandlungen sollte schriftlich bestätigt werden.

Auch der Entschluss, sein Kündigungsrecht bei Beitragserhöhungen zu nutzen und zu einem anderen privaten Krankenversicherer zu wechseln, sollte nicht voreilig gefasst werden. Denn sämtliche Altersrückstellungen wären verloren.

Unterstützung zur grundsätzlichen Vorgehensweise bei Beitragserhöhungen bietet die kostenpflichtige Krankenversicherungsberatung der Verbraucherzentrale. Termine können hier oder unter der zentralen Service-Nummer (05 11) 9 11 96-0 vereinbart werden.

Informationen zum Thema gibt es auch am Verbrauchertelefon unter 0900 1 7979-07, montags von 10 bis 12 Uhr sowie im Faltblatt "Beitragserhöhungen in der Privaten Krankenversicherung".

Pressemitteilung Verbraucherzentrale Niedersachsen

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