Montag, 21. März 2016

Großbritannien: Zuckersteuer auf Softdrinks geplant

In Großbritannien soll ab April 2018 eine Abgabe auf Softdrinks erhoben werden, die entsprechend viel Zucker enthalten. Betroffen wären dann Limos, die mehr als 5 g Zucker pro 100 ml haben. Für Limos mit mehr als 8 g Zucker pro 100 ml soll es eine noch höhere Abgabe geben. Haupsächliches Ziel dieser Maßnahme: die Fettleibigkeit vor allem schon bei Kindern zu bekämpfen.

Reine Fruchtsäfte und Getränke auf Milchbasis sollen davon verschont bleiben.  Zwar wird der finanzielle Aufschlag als "Abgabe" definiert, welche die Unternehmen zahlen müssen; es ist aber zu erwarten, dass die Softdrinkhersteller diese Abgabe entsprechend in den Verkaufspreis einspeisen. Daher nennt man sie in den Medien schlicht: "sugar tax" - Zuckersteuer.

 Die Höhe der Zuckersteuer steht derzeit zwar noch nicht endgültig fest; aber nach einer Untersuchung des "Office for Budgetary Responsibility" sollte die Höhe wie folgt veranschlagt werden:

für mehr als 5 g Zucker pro 100 ml: 0,23 € pro Liter
für mehr als 8 g Zucker pro 100 ml: 0,30 € pro Liter

Die Steuern auf eine 330 ml Dose wären dann demnach:

für mehr als 5 g Zucker pro 100 ml: 0,08 €
für mehr als 8 g Zucker pro 100 ml: 0,10 €

Das würde dann so ziemlich alle klassischen Softdrinks wie beispielsweise Coca-Cola, Pepsi, Fanta, 7up und Energydrinks wie Red Bull etc. betreffen.

Was manche Insulaner besonders ärgert: ihr geliebtes, klassisches Gin and Tonic wird dann wahrscheinlich auch teurer. Weil das dafür verwendete, zuckerhaltige Tonic Water wie z.B. das von Schweppes (5,1 g Zucker / 100 ml) dann ebenfalls besteuert wird.

Die durch die Zuckersteuer angepeilten 520 Millionen Pfund Staatseinnahmen - umgerechnet fast 660 Millionen Euro - sollen dann angeblich in den Grundschulsport fließen. Mal sehen, ob nun bald auch in Deutschland so etwas in Betracht gezogen wird.

Logisch, dass die großen Softdrinkhersteller alles andere als begeistert von dieser Zuckersteuer sind. In einem Statement von Coca-Cola Great Britain  beispielsweise wird kritisiert, dass es enttäuschend sei, dass zur Bekämpfung von Übergewicht ausgerechnet Softdrinks auserwählt wurden.

Denn wenn es  tatsächlich um Fettleibigkeit gehe, dann stehe die Enscheidung für eine Abgabe diesbezüglich konträr zu den Erfahrungen, die andere Länder weltweit bereits damit gemacht haben. Dort habe dies wenig bis gar nichts gebracht, außer die Lebenshaltungskosten der Menschen zu erhöhen.

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