In Restaurants wird die zum Spargel gereichte Sauce Hollandaise oft 
nicht selbst mit Butter und Eigelb zubereitet, sondern es werden billige
 Imitate der Lebensmittelindustrie verwendet. Das ist das Ergebnis eines
 Testessens in elf Restaurants, das die Verbraucherzentrale Hamburg 
zusammen mit der Fernsehsendung Markt des NDR durchgeführt hat. „Der 
Restaurantcheck offenbart, dass Verbraucher vielerorts über den 
Restauranttisch gezogen werden. Denn sie wollen keine aufgewärmten 
Fertigprodukte, sondern in der Küche zubereitete Speisen“, so Silke 
Schwartau von der Verbraucherzentrale. 
Nicht nur die jetzt 
beliebte Sauce Hollandaise ist betroffen. „Beim Lesen mancher 
Speisekarte könnte man vermuten, dass Restaurantköche ausschließlich 
über den Wochenmarkt laufen oder sich nur mit frischer Ware beliefern 
lassen“, erklärt Schwartau. Doch tatsächlich werden in der Gastronomie 
immer mehr vorgefertigte Gerichte beim Gastroservice der 
Lebensmittelindustrie gekauft; Beobachter gehen von bis zu 80 Prozent 
der Speisen aus. So kann es durchaus vorkommen, dass auf der Speisekarte
 durchschnittliche Instantware als hausgemachtes Premiumprodukt 
angepriesen wird. Die „Kochkunst“ besteht dann aus dem Auftauen oder dem
 Öffnen einer Dose. 
Ob die hausgemachte Erdbeertorte oder Omas 
Gulaschsuppe wirklich selbst gemacht sind, können Gäste kaum erkennen. 
Viele Gastronomen halten sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben, obwohl
 die Verwendung von Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärkern oder 
Farbstoffen deklariert werden muss. Silke Schwartau: „Die Branche hält 
es mit dem Sprichwort ,Reden ist Silber, Schweigen ist Gold’. Wenn der 
Geschmack der Suppe nicht von Gewürzen, sondern Geschmacksverstärkern 
stammt, verschlägt’s vielen Wirten die Sprache.“
Um 
Restaurantbesuchern mehr Durchblick zu verschaffen, hat die 
Verbraucherzentrale Hamburg im Internet unter www.vzhh.de die folgenden 
Materialien veröffentlicht:
- Liste zum Speisekartenschummel:
 eine aktuelle Liste mit den fünfzehn häufigsten Verbraucherbeschwerden 
beim Restaurantessen. Die Liste wird von der Verbraucherzentrale 
zukünftig fortgesetzt.
- Alternative Speisekarte: eine Zusatzstoff-Ermittlungskarte für Verbraucher zum Aufspüren von  Deklarationslücken in Restaurants.
- Ergebnisse des Spargeltestessens: Sendung Markt, Mo., 21. Mai 2012, 20.15 Uhr im NDR Fernsehen, ab Di., 22. Mai 2012 Veröffentlichung unter www.vzhh.de.
„Unsere
 Zusammenstellungen können Verbrauchern ein wenig weiter helfen. Doch um
 den Verbraucherschutz im Restaurant zu verbessern, sollten sich Wirte 
endlich an die gesetzlichen Kennzeichnungsvorgaben halten. Vorgefertigte
 und nicht hausgemachte Speisen müssen entsprechend deklariert werden“, 
fordert Schwartau abschließend.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Hamburg
Dienstag, 22. Mai 2012
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