Samstag, 1. August 2020

BfR: Belastung durch Aluminium aus Deodorants geringer als bisher angenommen

In manchen Deodorant-Produkten - sei es nun in Form von Roll-Ons, Sticks, Sprays, Puder oder Cremes - werden Aluminiumsalze eingesetzt, um den Schweißfluss zu blockieren und die Geruchsbildung zu hemmen. Wie viel des Aluminiums aus solchen sogenannten Antitranspirantien von der Haut aufgenommen wird, war lange Zeit unsicher.

Dies ist deswegen relevant, weil hohe Aluminiumgehalte im Körper nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren und die Knochen haben können.

Derzeit liegen drei Humanstudien aus den Jahren 2001, 2016 und 2019 zur Aluminiumaufnahme über die Haut aus Antitranspirantien vor; alle drei Studien basieren auf der Messung der Aluminiumkonzentration im Blut und/oder Urin - wobei sich die wissenschaftliche Aussage sowie wissenschaftliche Relevanz der drei Studien erheblich unterscheidet.

Laut Stellungnahme* des BfR liefert die Studie aus dem Jahr 2019 den belastbarsten Wert für die Bioverfügbarkeit. Diesen Wert hat das BfR für seine Risikobewertung zugrunde gelegt und daraus die Aufnahmemenge über die Haut in einer Modellrechnung mit dem Ergebnis abgeleitet, dass ein signifikanter Beitrag von Antitranspirantien zur Gesamtbelastung gegenüber Aluminium nach derzeitiger Datenlage unwahrscheinlich ist.

Das BfR rät: "Wer sich grundsätzlich vor einer zu hohen Aluminiumaufnahme schützen will, sollte darauf achten, dass vor allem saure und salzhaltige Lebensmittel und Getränke nicht mit Aluminium in Kontakt kommen, etwa über Trinkflaschen, Backbleche, Grillschalen."

Quelle: BfR  |   *Die Stellungnahme vom BfR dazu mit weiteren Details (PDF, 276 KB):

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