Mittwoch, 20. Mai 2015

Pflegenoten ade? Passende Hilfe bei der Suche eines Heimplatzes

Wie die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg berichtet wird darüber diskutiert, ob die Pflegenoten abgeschafft werden*  Das sind die Bewertungsnoten, die der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) nach jährlicher Prüfung der Pflegequalität vergibt. Diese Form der Bewertung habe nicht den gewünschten Effekt erzielt; daher wird sie möglicherweise ab Januar nächsten Jahres aufs Eis gelegt.

*Update: Anhörung im Bundestag - Große Mehrheit der Experten befürwortet Laumann-Vorschlag zur Aussetzung der Pflegenoten

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass man auch ohne Pflegenoten eine gute Einrichtung finden kann. Dabei sei es ratsam, selbst bei Zeitdruck das künftige Domizil möglichst genau in Augenschein zu nehmen. Folgende Tipps helfen Betroffenen, sich einen aussagekräftigen Eindruck von einer Einrichtung zu verschaffen:

Persönliche Checkliste erstellen:


Wer eine passende Einrichtung für sich oder einen Angehörigen sucht, sollte zunächst zusammenstellen, was individuell bei der Versorgung und Unterbringung im Pflegeheim besonders wichtig ist. Hierzu zählen etwa Fragen, ob die künftigen Bewohner eigene Möbel mitbringen und ihren Tagesablauf mit gestalten können, welche Angebote – zum Beispiel Krankengymnastik und Logopädie – es in der Einrichtung gibt. Hierbei gilt auch zu ermitteln, welcher Eigenanteil für die Unterbringung im Pflegeheim monatlich gezahlt werden kann.

Eine unabhängigen Pflegeberatung – zum Beispiel der nächste Pflegestützpunkt vor Ort – informiert darüber, welche Pflegeheime es in der näheren Umgebung gibt und mit welcher finanziellen Unterstützung durch die Pflegekasse gerechnet werden kann. Adressen der Pflegestützpunkte bietet das Zentrum für Qualität in der Pflege.

Vorauswahl treffen:

Abbildungen und Informationen zu den infrage kommenden Einrichtungen kann man sich als nächsten Schritt im Internet anschauen und die eigenen Vorstellungen mit den Angaben der Einrichtungen vergleichen. Wichtig ist hierbei, auf die Größe der Zimmer und Gemeinschaftsräume, die Existenz einer Cafeteria, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, das Beschäftigungsangebot und die Besuchszeiten zu achten.

Persönlichen Eindruck gewinnen:

Um einen Eindruck von der Pflege und Unterbringung zu bekommen, sollten Pflegebedürftige mit einer Vertrauensperson mehrere Domizile besichtigen und dabei vor allem die Wohn- und Aufenthaltsbereiche in Augenschein nehmen. Bei der Stippvisite sollten auch auf Sauberkeit und Gerüche sowie auf den Umgang zwischen Bewohnern und Personal geachtet werden. Wer selbst nicht zu einer Besichtigung in der Lage ist, sollte eine Person seines Vertrauens beauftragen, sich die Heime anhand der persönlichen Checkliste intensiv anzuschauen.

Aufschlussreich ist auch, die möglichen Einrichtungen mehrfach zu unterschiedlichen Zeiten aufzusuchen. Sinnvoll ist darüber hinaus ein Blick auf den Speiseplan und die Teilnahme an einem Mittagessen. Einen vertiefenden Eindruck vermittelt außerdem ein Gespräch mit der Heimleitung, mit Bewohnern und deren Angehörigen. Interessenten können auch ein Probewohnen vereinbaren, falls dies angeboten wird.

Weitere Informationsquellen:

Unterstützung bei der Suche liefert das Heimverzeichnis der Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung. Dort sind bundesweit rund 1.100 Einrichtungen mit dem Qualitätssiegel Grünen Haken® gekennzeichnet – ein anerkannter Hinweis für eine gute Lebensqualität im Alter.

Quelle: vz Baden-Württemberg

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