Bei Schuhen oder Kleidungsstücken verwendetes Leder stammt zumeist von Tieren. Das Wort „vegan“ ist geläufig in Bezug auf Lebensmittel, nur Wenige wissen, dass auch Kleidung und Schuhe vegan sein können. Auf ein Kilogramm verarbeitetes Leder kommen zudem rund zwei Kilogramm Chemikalien, die die Umwelt erheblich belasten. So wird beim Gerben oft Chrom eingesetzt, um die Tierhaut haltbarer zu machen. Chromverbindungen, die dabei entstehen können, sind Umweltgifte und gelten als krebserregend. Der Wasserverbrauch bei der Lederherstellung ist ebenfalls enorm. Pro Tonne Leder werden 75000 bis 250000 Liter Wasser verbraucht. Dazu kommt oft noch eine verheerende Ökobilanz durch den Transport: Rohhäute aus Südamerika werden
beispielsweise nach Indien oder Pakistan transportiert, wo sie mit Chrom aus Russland oder Südafrika gegerbt werden, bevor sie die Reise nach Europa antreten.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät daher, beim Schuhkauf vegane Produkte zu wählen. Im Idealfall werden diese Schuhe außerdem lokal produziert bzw. unter fairen Bedingungen gehandelt. Wichtig ist immer der genaue Blick auf das alternativ eingesetzte Schuhmaterial. Ein Schuh aus Plastik oder Kunstleder ist ebenfalls vegan. Diese Materialien sind jedoch nicht erneuerbar und werden in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut. Vegane und zugleich umweltfreundlich produzierte Schuhe bestehen deshalb nicht aus Kunstleder oder Plastik.
Wenn es doch Schuhe aus Leder bzw. mit Lederbestandteilen sein sollen, empfiehlt der BUND, zumindest auf die verwendeten Gerbstoffe zu achten. Inzwischen gibt es auch pflanzlich gegerbtes Leder aus der „vegetabilen Gerbung“. Hierbei werden etwa Rhabarberwurzeln oder Olivenblätter zum Gerben verwendet, die anschließend kompostiert werden. Sogenanntes „Bioleder“, das diesen Namen auch verdient, sollte unbedingt von Tieren aus artgerechter Haltung stammen.
Vegane Schuhe sind u.a. unter folgenden Internetadressen finden: http://www.avesu.de, http://www.veganeschuhe.net
Quelle: BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.)
Donnerstag, 16. Mai 2013
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