Samstag, 10. November 2018

Sextortion: organisierte Erpressung im Internet

Die Polizeiliche Kriminalprävention macht auf die Internet-Erpressungsmasche "Sextortion" aufmerksam:

Dabei bringen Betrüger ihre Opfer dazu, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Oder sie behaupten, Videos mit kompromittierenden Inhalten von ihren Opfern zu besitzen. Anschließend erpressen sie die Adressaten und fordern hohe Geldsummen oder Bitcoins.

„Sextortion“ betrifft Männer und Frauen. Allerdings sind die meisten Opfer männlich. Meistens sind die Drahtzieher in Banden organisiert und operieren vom Ausland aus. Der Betroffene lernt zunächst eine fremde Person über ein soziales Netzwerk wie Twitter, Snapchat, Instagram oder

Facebook kennen. Schnell lenken die Täter die Kommunikation auf eine Video-Telefonie um. Dabei zeichnen sie die sexuellen Handlungen auf und drohen im Anschluss daran, dieses Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen, falls der geforderte Geldbetrag nicht gezahlt würde.

Bei einer anderen Variante von Sextortion verschicken die Täter an ihre Opfer per E-Mail ein Erpresserschreiben, in dem sie behaupten, von ihrem Opfer kompromittierende Sexvideos aufgenommen zu haben und Geldbeträge fordern.

Mittels anzüglicher Werbeanzeigen wollen die Täter sich in die Systeme ihrer Opfer eingeschlichen haben. Das Opfer erpressen sie mit einem angeblichen Video in einer kompromittierenden Situation. Sie erklären, dass sie den Geschädigten beim Masturbieren gefilmt hätten.

Tatsache ist: In keinem der bislang polizeilich gemeldeten Fälle wurde eine tatsächliche Kompromittierung bzw. illegale Kameraüberwachung des genutzten Computersystems festgestellt.
  • Die Polizei warnt dringend davor, das geforderte Geld zu bezahlen.
  • Wird im Betreff oder dem Mailtext ein bekanntes Passwort genannt, sollte dieses für den verwendeten Account umgehend geändert und ein neues sicheres Passwort gewählt werden.
  • Grundsätzlich sollten Passwörter regelmäßig geändert werden.
Wie Sie sich in den Sozialen Medien vor Sextortion schützen können und was Sie tun können, wenn Sie bereits ein Opfer der Betrugsmasche geworden sind, erfahren Sie hier.

Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention

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