Mittwoch, 19. März 2014

Überrumpelt an der Haustür

Eine Frau wandte sich an die Verbraucherzentrale, weil sie nach einem Vertragsabschluss an der Haustür von einer Flut von ungewollten Verträgen regelrecht zugeschüttet wurde. Zwei Herren hatten sie zwischen Tür und Angel davon überzeugt, dass sie bei Vertragsabschluss Kosten bei Telefon und Strom sparen könne. Sie brauche dazu nur ein paar neue Verträge  für Stromlieferung, Mobilfunk und Festnetz abzuschließen.

Die Männer waren in Warheit Vermittler für Energie- und Telekommunikationsprodukte und klangen so überzeugend, dass die Frau mehrere Verträge unterschrieb. Zwei Mobilfunk-, zwei Energieliefer- und einen Festnetzvertrag.

Was nun folgte, kam für die Frau völlig unerwartet: Statt zwei zu erwartende Verträge erhielt sie insgesamt 24 von einem Hamburger Mobilfunkanbieter. In jedem Brief eine
SIM-Karte. 24 Mal wurden 9,90 Euro von ihrem Konto abgebucht. Die Frau wandte sich  daraufhin an die Verbraucherzentrale.

 Karin Goldbeck, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen:  "Es gelang, die 22 nicht gewollten Mobilfunkverträge aufzuheben. Die von uns angeschriebenen Unternehmen sprachen von einem technischen bzw. bedauerlichen Systemfehler. Auch die weiteren Verträge konnten aufgelöst werden". Da die gesetzliche Widerrufsfrist von 14 Tagen längst abgelaufen war, mussten jedoch alle Verträge angefochten werden.

Die Verbraucherzentrale rät daher:

● Nichts unterschreiben, was man nicht versteht – fachkundigen Rat einholen!
● Keine Verträge zwischen Tür und Angel unterschreiben.
● Nicht von Vermittlern bedrängen lassen – solche Vermittler sind nicht selten unseriös.
● Hat man doch unterschrieben und ist nicht damit einverstanden, kann der Vertrag innerhalb von 14  Tagen widerrufen werden. Das Schreiben unbedingt per Einschreiben mit Rückschein versenden.

Quelle: vz Niedersachsen 

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