Freitag, 29. Juni 2018

BUND-Ökotipp: Zähneputzen ohne Gift

Wir benutzen sie täglich: unsere Zahnbürste. Doch wie in vielen anderen Alltagsprodukten können auch in unseren Artikeln zur Mundpflege Schadstoffe enthalten sein.

Die Redaktion des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat einige Tipps rund ums Zähneputzen zusammengestellt, die Umwelt und Gesundheit schützen:

Zahnbürste

Handzahnbürsten aus Plastik können Schadstoffe im Griff enthalten, zum Beispiel krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (kurz PAKs). Mittlerweile sind im Handel verschiedene Modelle aus nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus oder Zellulose erhältlich. Diese Zahnbürsten sind gesundheitlich unbedenklich und biologisch abbaubar.

Sie lassen sich später – nach dem Entfernen der Borsten durch Abbrechen des

Bürstenkopfes oder Herausziehen mit einer Zange – sogar im Biomüll entsorgen. Die Borsten der Zahnbürste sollten BPA-frei hergestellt sein, achten Sie auf entsprechende Hinweise auf der Verpackung. Somit vermeiden Sie Chemikalien, die schädlich für Ihre Gesundheit und die Umwelt sein können.

Besonders beliebt ist die elektrische Zahnbürste, da sie das Putzen erleichtert. Dass sich im mechanischen Inneren oder in Stromkabeln Schadstoffe verstecken können, ist wohl den wenigsten bewusst.

Laut Produktdatenbank der ToxFox-App vom BUND sind Elektrogeräte häufig mit Schadstoffen belastet. Kabel, Platinen und Batterien enthalten mitunter die Fortpflanzung schädigende Bleiverbindungen, hormonell schädliche Weichmacher, krebserregendes 1,3-Propansulton und andere problematische Chemikalien.

Prüfen Sie deshalb Ihre Zahnbürste auf Schadstoffe. Scannen Sie dafür den Strichcode auf der Verpackung mit der ToxFox-App. Liegen die Informationen bereits vor, werden sie Ihnen angezeigt. Andernfalls stellen Sie mit einem Klick direkt die Giftfrage.

So unterstützen Sie den BUND beim Aufbau einer Produktdatenbank. Und Sie zeigen dem Hersteller, dass Sie kein Interesse an belasteten Produkten haben. Sollte Ihre Zahnbürste bereits ohne Verpackung im Bad stehen, finden Sie diese auch über die Suchfunktion im ToxFox.

Öffnen Sie hierzu die App und klicken Sie auf „Suche und Verlauf“. Dort können Sie den Namen der Zahnbürste und des Herstellers manuell eingeben. Tippen Sie in der Liste auf das entsprechende Produkt, um Ihre Giftfrage absenden zu können.

Zahnseide und Zungenschaber

Für Zahnseide gibt es leider momentan noch keine zufriedenstellende ökologische Variante. Sie können allerdings beim Kauf darauf achten, möglichst ein Produkt ohne Umverpackung aus Plastik zu wählen. Außerdem sollte die Zahnseide nach der Benutzung im Hausmüll entsorgt werden und auf keinen Fall in der Toilette landen.

Denn von dort müsste sie über das Abwasser aufwändig herausgefiltert werden oder könnte später als Mikroplastik-Müll Flüsse oder Meere verschmutzen. Ob ihre Zahnseide Schadstoffe enthält, können Sie übrigens auch über die „Giftfrage“ in der ToxFox-App herausfinden.

Zungenschaber erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Damit lassen sich bakterielle Beläge von der Zunge lösen. Allerdings sind die meisten Zungenschaber aus Plastik und daher leider nicht nachhaltig. Eine gute Alternative sind Zungenschaber aus Edelstahl. Diese halten nicht nur deutlich länger, sie sind zudem die bessere Wahl für Umwelt und Gesundheit.

Zahnpasta und Mundspülung

Zahnpasta und Mundspülung können hormonelle Schadstoffe enthalten, die häufig als Konservierungsmittel hinzugefügt werden. Diese Chemikalien können das menschliche Hormonsystem stören und werden mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, die in den vergangenen Jahrzehnten weltweit verstärkt auftreten. Dazu gehören die Schädigung der Fortpflanzungsorgane, der Rückgang der Spermienqualität oder verfrühte Pubertät bei Mädchen.

Mit dem Kosmetik-Check der ToxFox-App können Sie durch Scannen des Barcodes auf der Verpackung direkt im Laden erfahren, ob eine Zahnpasta oder Mundspülung hormonelle Schadstoffe enthält und sich für eine gesunde Alternative entscheiden.

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

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