Milch enthält hochwertiges Eiweiß und viel Kalzium, das den Aufbau von Knochen und Zähnen - vor allem auch bei Kindern - fördert. Außerdem ist Milch natürlich auch noch als schmackhaftes Getränk beliebt (aus wissenschaftlicher Sicht ist Milch aber kein Getränk, sondern ein Nahrungsmittel) und wird als Zutat für viele Speisen verwendet.
In den meisten Supermärkten wird Milch daher in diversen Variationen angeboten: von der Voll- bis zur fettreduzierten/fettfreien Milch, gekühlt oder ungekühlt haltbar (z.B. H-Milch), angereichert mit zusätzlichen Nährstoffen, als fertiges Mischgetränk z.B. mit Kakao- oder Erdbeergeschmack etc.
Wer hingegen "echte" Frischmilch sucht, hat es nicht immer leicht: Denn seit fast zehn Jahren gibt es eine Milch, die bis über vier Wochen
haltbar ist; die sogenannte ESL-Milch (extended shelf life = längere Haltbarkeit im Regal) - auch sie nennt sich
„Frischmilch“.
Die Verbraucherzentrale Bremen erklärt den Unterschied zwischen ESL-Milch und "echter" Frischmilch:
Was ist Frischmilch?
Herkömmliche, „traditionelle“ Frischmilch wird etwa 15-30 Sekunden auf
72-75 Grad erhitzt. Sie ist bei Kühllagerung unter acht Grad etwa sechs
bis zwölf Tage haltbar.
Im Gegensatz dazu wird ESL-Milch teilweise oder
vollständig auf Temperaturen von etwa 120 bis 130 °C erhitzt. Sie ist,
gekühlt gelagert, etwa 21 bis 30 Tage haltbar.
„Die erforderliche
Kennzeichnung der Wärmebehandlung ist bei beiden Milch-Varianten gleich
und lautet „pasteurisiert“. Das ist keine besonders
verbraucherfreundliche, klare Kennzeichnung“, kritisiert Regina Aschmann, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Unterschiedliche Verfahren bei ESL-Milch
Um die Frischmilch länger haltbar zu machen, existieren zwei Verfahren
zur Pasteurisierung. Die Milch wird entweder für wenige Sekunden auf bis
zu 127 Grad erhitzt. Nachteil bei diesem Verfahren ist ein leichter
Kochgeschmack, den viele von H-Milch kennen.
Oder aber sie wird in
Magermilch und Rahm aufgetrennt. Die Entkeimung der Magermilch erfolgt
mit Hilfe von mikrofeinen Filtern. Die Molkereien erhitzen nur den Rahm
und bakterienreichen Filterrückstand für wenige Sekunden auf
Temperaturen bis zu 127 Grad.
Für die filtrierte Magermilch reicht eine
schonende Kurzzeiterhitzung zwischen 72-75°C. Die getrennten
Bestandteile werden anschließend wieder zusammengeführt.
ESL-Milch für viele keine Frischmilch
Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Frische eines der
wichtigsten Kriterien beim Lebensmitteleinkauf. Die Angabe „frisch“
passt aber aus Verbrauchersicht nicht immer zu den damit beworbenen
Lebensmitteln.
„Eine repräsentative Befragung des
Verbraucherzentralen-Portals www.lebensmittelklarheit.de ergab für
ESL-Milch, dass sie für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher
keine Frischmilch ist“, erläutert Aschmann.
Das Fazit der Verbraucherzentrale Bremen:
Wer Wert auf „echte“ Frischmilch legt, sollte genauer
hinschauen. Klassische Frischmilch erhält den Zusatz „traditionell
hergestellt“, ESL-Milch dagegen den Hinweis „länger haltbar“.
Quelle: vz Bremen
Anm. v-mag:
Es gibt Milch auch noch in der "ursprünglichsten" Version; nämlich als Rohmilch. Üblicherweise findet man Rohmilch aber nicht im gewöhnlichen Einzelhandel - sie wird meist nur im Hofverkauf bei manchen Bauernhöfen mit Kühen angeboten (und selbst da oft nur mit Vorbestellung).
Doch Vorsicht, hier lauern Gesundheitsgefahren:
In Rohmilch, die nicht erhitzt wurde, können sich Krankheitserreger wie Campylobacter oder EHEC befinden. Und das kann vor allem auch für Kinder, Schwangere, ältere und/oder kranke Menschen sehr gefährlich werden. Siehe dazu auch das Bundesinstitut für Risikobewertung: Rohmilch: Abkochen schützt vor Infektionen
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