Dienstag, 3. Juli 2018

Finanzierung der Immobilie ohne Eigenkapital: Vorteil für die Bank

Die Verbraucherzentrale Hessen warnt: Wer seine Immobilien ohne Eigenkapital finanzieren möchte, muss hohe Kreditraten, höhere Risikozuschläge und ein höheres Anschlussrisiko in Kauf nehmen.

Bei der Wahl des Finanzierungsmodells gibt es dann zudem keinen Verhandlungsspielraum. Denn eine Bank, die eine Finanzierung ohne Eigenkapital ermöglicht, wird sich entsprechend absichern - dann können neben der Immobilie z.B. auch noch Bausparvertrag und Lebensversicherung als Sicherheit dienen.

So geschehen bei Familie W., die sich an die Immobilienfinanzierungsberatung der Verbraucherzentrale Hessen gewandt hatte: sie plante den Umbau ihres Eigenheims.

Die Familie hatte sich ein Annuitätendarlehen mit 15-jähriger Zinsfestschreibung und Sondertilgungsoption gewünscht. Die Bank aber bot ihr ein zweiteiliger Finanzierungsaufbau aus Bausparkombination und Kapitallebensversicherungshypothek.

In der Beratung der Verbraucherzentrale stellte sich heraus, dass die Raten für das Bauspardarlehen zu hoch sind. Zudem reichte der Ertrag aus der Kapitallebensversicherung nicht, um den Kredit zu tilgen. Die Darlehen lagen infolge hoher Risikozuschläge auch einen Prozentpunkt über dem durchschnittlichen Marktzins. Ein Angebot, das den Vorstellungen von Familie W. entspricht, lehnte die Bank ab.

Die Verbraucherzentrale erklärt: Der Finanzierungsvorschlag ist nicht als bloße Abwehrkondition gedacht. Wer Eigenkapital einsetzen kann, stärkt seine Verhandlungsposition. Wer ohne Eigenkapital in die Bankgespräche geht, muss damit rechnen, dass ihm Finanzierungsangebote gemacht werden, die sich ansonsten längst nicht mehr so gut verkaufen lassen.

Quelle: vz Hessen

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