Donnerstag, 20. August 2015

Giftiges Gemüse aus dem Eigenanbau

Medienberichten* zufolge ist ein 79-jähriger Mann aus Heidenheim (Baden-Württemberg) gestorben, weil er eine selbst angebaute Zucchini aus Nachbars Garten bekommen und gemeinsam mit seiner Frau in Form eines Zucchini-Auflaufs gegessen hatte. Die Frau aß nur wenig von dem Auflauf, da er auffallend bitter geschmeckt habe. Der Mann hingegen soll trotzdem eine größere Portion von dem Gericht gegessen haben.


Zunächst kam das Paar mit Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion in die Notaufnahme des Heidenheimer Klinikums. Die Frau konnte nach wenigen Tagen wieder entlassen werden, der Zustand ihres Mannes hingegen verschlechterte sich dramatisch und er starb.

Todesursache: der bittere Geschmack der Zucchini entstand durch so genannte Cucurbitacine, wie sie auch in Kürbissen oder Gurken enthalten sind, wenn diese in freier Wildbahn wachsen. Diese Bittersoffe können teilweise blutigen Durchfall mit Kolikschmerzen, einen starken Speichelfluß, gelegentlich verbunden mit Herzrasen und Kopfschmerzen und im Endeffekt auch eine tödlich verlaufende Lebensmittelvergiftungen verursachen. Bei Kulturpflanzen werden diese Substanzen darum herausgezüchtet.

Allerdings können selbst in Kulturpflanzen wieder Cucurbitacine entstehen, wenn z.B. altes Saatgut vom Vorjahr verwendet wird oder wenn Zierkürbisse in der Nähe wachsen. Experten warnen daher vor dem Verzehr extrem bitter schmeckenden Zucchini, Gurken und Kürbisse.

*Medienberichte z.B.:

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