Donnerstag, 17. September 2015

Wird die Europäische Zentralbank so etwas wie die "SCHUFA" der EU?

Was die SCHUFA ist, dürfte den meisten Lesern dieses Magazins bekannt sein: das ist eine Wirtschaftsauskunftei, die (sehr vereinfacht erklärt) Einzeldaten von natürlichen Personen und Unternehmen sammelt und speichert, damit die Kreditwürdigkeit/Zahlungsfähigkeit der Personen und Unternehmen eingestuft werden kann.

Wer z.B. (aus welchen Gründen auch immer) seine Schulden nicht abbezahlen kann, hat es dann evtl. zukünftig schwerer, erneut einen Kredit zu bekommen oder einen neuen Vermieter zu finden. Wer es ausführlicher wissen will: www.schufa.de

Nun wird anscheinend auch so etwas ähnliches wie die "SCHUFA" bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eingerichtet - und zwar für alle EU-Mitgliedsstaaten.

"Analytical Credit Dataset", kurz: AnaCredit heisst diese Datenbank. Durch AnaCredit sollen die nationalen Kreditregister „granulare Daten" an die EZB liefern können. Unter "granulare Daten" versteht man im Finanzwesen Daten, mit denen die Kreditwürdigkeit/Zahlungsfähigkeit der (auch zukünftigen) Kreditnehmer eingeschätzt werden kann.

Wie die "Deutsche Wirtschafts Nachrichten" berichtet, soll AnaCredit ab 2017 in Phasen eingeführt werden. Die Meldeschwelle, ab der die einzelnen Geschäfte von den Meldepflichtigen an die EZB zu übertragen sind, soll demnach 25.000 Euro pro Kreditnehmer betragen. Die Möglichkeit, dass diese Schwelle zukünftig abgesenkt wird, schließt das Wirtschaftsmagazin nicht aus. Hier geht es zum kompletten Artikel: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de

Hier ist noch der Beschluss der EZB vom 24. Februar 2014 über die Organisation von Vorbereitungsmaßnahmen für die Erhebung von granularen Daten zu Krediten durch das Europäische System der Zentralbanken (ESZB): eur-lex.europa.eu

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