In Deutschland sind die Dispozinsen viel zu hoch. Die Studie des Bundesverbraucherministeriums (BMELV), die am Donnerstag veröffentlicht wurde, belegt, was Verbraucherschützer schon seit langem bemängeln: Die Erträge aus dem Dispogeschäft übersteigen die Kosten der Banken deutlich.
Gesetzliche Deckelung notwendig
„Diese Gewinnmaximierung zu Lasten von Verbrauchern muss ein
Ende haben“, fordert vzbv-Vorstand Gerd Billen. „Das gelingt nur mit
einer gesetzlichen Deckelung des Zinssatzes.“
Bundesverbraucherministerin Aigner nimmt an, dass sich das Problem durch
Transparenz lösen lässt. Das allein wird aber nicht ausreichen. Denn in der Regel nutzen Verbraucher die Überziehungsmöglichkeit ihrer Konten, um einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Vielen ist die Zinshöhe nicht bekannt. Doch auch wenn ihnen der Zinssatz bekannt wäre: Die wenigsten Verbraucher würden ihre Hausbank wechseln, weil die Dispozinsen zu hoch sind. So bleibt den Verbrauchern oftmals gar nichts anderes übrig, als den überhöhten Zinssatz ihrer Bank zu schlucken.
Manche Verbraucher bleiben in ihren Dispokrediten gefangen
Besonders hart treffen die hohen Zinssätze die Verbraucher,
die so verschuldet sind, dass sie ihre Ausgaben bereits ausschließlich
aus dem Dispokredit bestreiten. Wenn ihnen die Bank nur schlechte oder
gar keine Umschuldungsmöglichkeiten anbietet, bleiben sie praktisch in
ihrem Dispokredit gefangen.Deshalb ist es über die Deckelung der Zinssätze hinaus notwendig, dass die Banken verpflichtet werden, den betroffenen Verbrauchern eine Umschuldung in günstigere Ratenkredite zu ermöglichen.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Bundesverband
Hier die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz mit Links zum Download der Studie am Ende der Mitteilung: www.bmelv.de