Unseriöse Anrufer nutzen Angst vor Datenklau schamlos aus
Unerwünschte Werbeanrufe sind belästigend und können in Telefonterror
ausarten. Gemein, wenn am Telefon dann auch noch Verträge
untergeschoben werden, die Verbraucher nie abschließen wollten oder wenn
mit der Angst vor Datenklau und illegalem Datenhandel gespielt wird.
Die Trickserei nimmt kein Ende. Mit welchen Maschen Verbraucher
abgezockt werden, zeigen folgende Beispiele:
Herr K. aus Buxtehude berichtet: Per Telefonanruf sei ihm ein Gewinn
versprochen worden. Er solle bei einem Rechtsanwalt A. Winkler in Berlin
anrufen, dann erst würde der Gewinn ausgezahlt. Bei seinem Anruf wurde
ihm erzählt, er müsse nur noch 200 Euro per Ukash bei der nächsten
Tankstelle einzahlen, dann käme umgehend der Gewinn per DHL!
Frau P. aus dem Landkreis Cloppenburg erzählt: Bei ihr habe sich eine
Datenschutzzentrale gemeldet. Man teilte ihr mit, eine Datenbank sei
geknackt und ihre Daten ins Ausland verkauft worden. Um einem weiteren
illegalen Datenhandel zu entgehen, sollten Namen, Adresse und Kontodaten
verglichen und besonders geschützt werden.
Frau S. aus Celle schildert: Sie würde ständig Anrufe bekommen, die
an Telefonterror grenzen. Insgesamt seien dies 52 Anrufe innerhalb einer
Woche von 14 unterschiedlichen Telefonnummern gewesen. Bei einem Anruf
habe sich ein Verbraucher-Service gemeldet. Dieser meinte, ihre
persönlichen Daten seien im Umlauf und sie würde an verschiedenen
Gewinnspielen teilnehmen, die sie 700 Euro kosten. Für 123 Euro könne
die Akte gelöscht werden und damit seien zukünftige unerwünschte Anrufe
unterbunden.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt eindringlich davor,
solchen Anrufern zu vertrauen. Verbraucher sollten weder auf
Gewinnspieleanbieter noch auf vermeintliche Datenschützer hereinfallen
und sich nicht verlocken oder einschüchtern lassen. Vor allem sollten
keine persönlichen Daten und nie Kontodaten preisgegeben werden - selbst
wenn diese angeblich schon vorliegen und nur abgeglichen werden sollen.
Viel verlangt, weiß Kathrin Körber, Rechtsexpertin der
Verbraucherzentrale Niedersachsen: " Datenmissbrauch ist in aller Munde,
so ist es verständlich, wenn Verbraucher auf vermeintlich wohlwollende
Angebote zum Datenschutz eingehen". Am besten ist es deshalb, bei
ungewollten Anrufern den Telefonhörer einfach wieder aufzulegen.
Wer von seinen Erfahrungen berichten und dreiste Werbe- oder Telefonanrufe melden möchte, kann bei der aktuellen Umfrage
der Verbraucherzentrale Niedersachsen teilnehmen. Diese sammelt mit
einem Fragebogen die Beschwerden. Im Internet unter
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/aktion-telefon sowie in den
Beratungsstellen. Die Umfrage läuft noch bis zum 16. September 2012.
Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz im Rahmen des Projekts "Datenschutz" aufgrund
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Niedersachsen
Montag, 30. Juli 2012
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