Montag, 30. Juli 2012

Keine Daten am Telefon preisgeben!

Unseriöse Anrufer nutzen Angst vor Datenklau schamlos aus

Unerwünschte Werbeanrufe sind belästigend und können in Telefonterror ausarten. Gemein, wenn am Telefon dann auch noch Verträge untergeschoben werden, die Verbraucher nie abschließen wollten oder wenn mit der Angst vor Datenklau und illegalem Datenhandel gespielt wird. Die Trickserei nimmt kein Ende. Mit welchen Maschen Verbraucher abgezockt werden, zeigen folgende Beispiele:


Herr K. aus Buxtehude berichtet: Per Telefonanruf sei ihm ein Gewinn versprochen worden. Er solle bei einem Rechtsanwalt A. Winkler in Berlin anrufen, dann erst würde der Gewinn ausgezahlt. Bei seinem Anruf wurde ihm erzählt, er müsse nur noch 200 Euro per Ukash bei der nächsten Tankstelle einzahlen, dann käme umgehend der Gewinn per DHL!

Frau P. aus dem Landkreis Cloppenburg erzählt: Bei ihr habe sich eine Datenschutzzentrale gemeldet. Man teilte ihr mit, eine Datenbank sei geknackt und ihre Daten ins Ausland verkauft worden. Um einem weiteren illegalen Datenhandel zu entgehen, sollten Namen, Adresse und Kontodaten verglichen und besonders geschützt werden.

Frau S. aus Celle schildert: Sie würde ständig Anrufe bekommen, die an Telefonterror grenzen. Insgesamt seien dies 52 Anrufe innerhalb einer Woche von 14 unterschiedlichen Telefonnummern gewesen. Bei einem Anruf habe sich ein Verbraucher-Service gemeldet. Dieser meinte, ihre persönlichen Daten seien im Umlauf und sie würde an verschiedenen Gewinnspielen teilnehmen, die sie 700 Euro kosten. Für 123 Euro könne die Akte gelöscht werden und damit seien zukünftige unerwünschte Anrufe unterbunden.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt eindringlich davor, solchen Anrufern zu vertrauen. Verbraucher sollten weder auf Gewinnspieleanbieter noch auf vermeintliche Datenschützer hereinfallen und sich nicht verlocken oder einschüchtern lassen. Vor allem sollten keine persönlichen Daten und nie Kontodaten preisgegeben werden - selbst wenn diese angeblich schon vorliegen und nur abgeglichen werden sollen. Viel verlangt, weiß Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen: " Datenmissbrauch ist in aller Munde, so ist es verständlich, wenn Verbraucher auf vermeintlich wohlwollende Angebote zum Datenschutz eingehen". Am besten ist es deshalb, bei ungewollten Anrufern den Telefonhörer einfach wieder aufzulegen.

Wer von seinen Erfahrungen berichten und dreiste Werbe- oder Telefonanrufe melden möchte, kann bei der aktuellen Umfrage der Verbraucherzentrale Niedersachsen teilnehmen. Diese sammelt mit einem Fragebogen die Beschwerden. Im Internet unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/aktion-telefon sowie in den Beratungsstellen. Die Umfrage läuft noch bis zum 16. September 2012.

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Projekts "Datenschutz" aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Pressemitteilung Verbraucherzentrale Niedersachsen

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