Donnerstag, 28. April 2016

Schlechte Sicherheitsstandards an deutschen Flughäfen?

Deutschland setzt die europäischen Vorschriften in punkto Flugsicherheit nicht angemessen in nationales Recht um: laut einem Artikel des "Wall Street Journal", das sich auf einen Report der EASA bezieht, schneidet Deutschland diesbezüglich am zweitschlechtesten ab (nach Griechenland). Die EASA ist die Europäische Agentur für Flugsicherheit und hat ihren Sitz in Köln.

Wie das "Wall Street Journal" weiter berichtet, hatte die EASA im November 2014 Deutschland davor gewarnt, dass die "chronische", personelle Unterbesetzung es möglicherweise untergraben würde, das Flugpersonal abzuchecken, inklusive medizinischer Untersuchungen.

4 Monate später flog der Co-Pilot Andreas Lubitz, der offenbar an Depressionen gelitten hat, mit einem Flugzeug der Germanwings gegen einen Berg in den Französischen Alpen; alle 150 Bordinsassen kamen dabei ums Leben.

Die abgecheckten Länder mit der Anzahl ihrer schwerwiegenden, ungeklärten Sicherheitsmängeln:

Griechenland: 21
Deutschland: 18
Bosnien und Herzegowina: 10
Slowakei: 8
Slowenien: 7
Aserbaidschan: 5
Ungarn: 5
Spanien: 5
Lettland: 4
Türkei: 4
Albanien: 3
Belgien: 3
Estland: 2
Georgien: 2
Island: 2
Norwegen: 2
Litauen: 1
Mazedonien: 1
Malta: 1
Montenegro: 1
Rumänien: 1
Schweden: 1
Schweiz: 1
Grobritannien: 1

Quelle: Wall Street Journal / EASA  

Im Februar 2016 kam der Flughafen Köln/Bonn in die Schlagzeilen, weil laut WDR/Weltpol Prüfer der EU bei 12 Kontollen 6 mal Waffen oder Zubehörteile für eine mögliche Bombe am Personal vorbei geschmuggelt hatten (Artikel dazu: hier

Bereits Ende des Jahres 2014 wurde bekannt, dass bei einer Überprüfung der Luftsicherheitskontrollen am Flughafen Frankfurt am Main gravierende Sicherheitsmängel festgestellt wurden. Quelle und Statement der Bundesregierung dazu (PDF, 251 KB): Klick

Und hier geht es zu dem Artikel im "Wall Street Journal" (engl, Pay-Artikel): wsj.com

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