Mittwoch, 11. Januar 2017

Skimming: Wie Ihr Konto "geplündert" wird und was man dagegen tun kann

Die Polizeiliche Kriminalprävention informiert:

Der englische Begriff "Skimming" bedeutet "Abschöpfen" oder "Absahnen" und steht für eine Methode, illegal elektronische Daten von Zahlungskarten (Girocard und Kreditkarte) auszuspähen.

Und so gehen die Täter dabei vor: 

Um an die PIN zu gelangen, wird das Eintippen der PIN-Nummer mit einer Kamera oder einem Foto-Handy aufgezeichnet. Es gibt hierbei verschiedene Örtlichkeiten, die (Mini-)Kamera oder das Foto-Handy zu installieren:
  • Oberhalb der PIN-Tastatur wird eine speziell für den Geldausgabeautomaten-Typ passende Verblendung oder Leiste (Kameraleiste) angebracht. Die (Mini-)Kamera bzw. das Foto-Handy ist dann in der Lage, über einen längeren Zeitraum alle PIN-Eingaben an der Tastatur aufzuzeichnen.
  • seitlich in einem manipulierten Prospekthalter
  • an der Decke versteckt in einer Rauchmelderattrappe
Weitere Möglichkeiten zum Ausspähen der PIN bestehen durch:
  • den Aufsatz einer täuschend echt wirkenden Tastatur-Attrappe
  • ein Aufsatzkartenlesegerät mit integrierter Kamera
Mit den auf kriminelle Art erlangten Daten werden Kopien von Zahlungskarten gefertigt. Damit können die Täter im (außereuropäischen) Ausland Geld von den Konten der Opfer abheben. Ein Einsatz der Kartenfälschungen an deutschen Geldautomaten ist aufgrund des sog. "MM-Merkmals" (moduliertes Merkmal; ein im Kartenkörper eingebrachtes, geheimes, maschinenlesbares Merkmal, dass von deutschen Geldautomaten geprüft und abgeglichen werden kann) nicht möglich.

Tipps von der Polizeilichen Kriminalprävention, um sich gegen das Skimming zu schützen:
  • Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.
  • Haben Sie mehrere Zahlungskarten? Betätigen Sie den Türöffner eines Bankinstitutes nicht mit der gleichen Karte, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten.
  • Geben Sie Ihre PIN niemals an einem Türöffner eines Bankinstitutes ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN. Der Kartenleser hat immer nur die Funktion des Türöffners. Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei und das Geldinstitut.
  • Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
  • Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das "Ausspähen" per Kamera oder Foto-Handy erheblich.
  • Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.
  • Bei Verdacht auf Manipulation sollten Sie den Automaten nicht nutzen. Verständigen Sie die Polizei, um mögliche Spuren sichern zu können.
Weitere Tipps:
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
  • Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention

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