Internet-Angebot soll Verbraucher ab 2013 unterstützen, häusliche Pflege gezielt zu planen 
Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen haben in Zukunft die 
Möglichkeit, die häusliche Pflege und den Einsatz eines Pflegedienstes 
gezielter zu planen. Ratsuchende sollen auf einer neuen Webseite ihren 
individuellen Pflegebedarf ermitteln und sich über mögliche 
Unterstützungsleistungen sowie die voraussichtlichen Kosten informieren 
können. Entwickelt wird der neue Online-Planer derzeit vom Projekt 
"Weisse Liste" – im Sommer 2013 soll die Internetseite freigeschaltet 
werden. 
Das Bundesverbraucherministerium unterstützt und fördert die 
Entwicklung des neuen Angebots. Die Weisse Liste ist ein gemeinsames 
Projekt der Bertelsmann-Stiftung und der Dachverbände der größten 
Patienten- und Verbraucherorganisationen.
"Verbraucher sollen sich gezielter darüber informieren können, welche
 Unterstützung sie für die Pflege zu Hause in Anspruch nehmen können", 
so Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium. Das
 neue, interaktive Instrument soll auch in der Pflegeberatung eingesetzt
 werden können. "Wir möchten die Selbstbestimmung der Menschen fördern 
und dafür sorgen, dass Leistungen in der ambulanten Pflege 
bedarfsgerechter eingesetzt werden", so Kloos.
Langfristig solle das 
Projekt dazu beitragen, dass Pflegebedürftige länger im häuslichen 
Umfeld versorgt werden können.
Mit Hilfe des neuen Internet-Portals sollen Verbraucher einen 
individuellen Pflegeplan erstellen können, aus dem hervorgeht, zu 
welchem Zeitpunkt welche Leistungen eines Pflegedienstes benötigt 
werden. "Pflegebedürftige und Angehörige sollen sich besser auf die 
Gespräche mit in Frage kommenden Pflegediensten vorbereiten und 
Leistungen möglichst passgenau auswählen können", sagt Dr. Brigitte 
Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung. Das Portal soll auch 
über spezielle Leistungen wie Sondenernährung oder die Begleitung zu 
Ärzten und Behörden Auskunft geben. "Bislang ist es für die Betroffenen 
schwierig, sich einen Überblick über mögliche Leistungsbündel und Kosten
 zu verschaffen – auch, weil diese sich von Bundesland zu Bundesland 
unterscheiden können", so Mohn.
"Die meisten Pflegebedürftigen möchten möglichst lange zu Hause 
versorgt werden. Dabei kümmern sich in der Mehrzahl der Fälle direkte 
Angehörige um die Pflege", so Jens Kaffenberger, stellvertretender 
Bundesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK Deutschland. Der 
Sozialverband ist Partner des Projekts Weisse Liste. Für die pflegenden 
Angehörigen sei es wichtig, dass sie Entlastungen durch professionelle 
Pflegeanbieter oder Hilfen im Haushalt gezielt planen können. "Sie 
benötigen fundierte Informationen, um sich bei der oftmals verwirrenden 
Vielfalt von Leistungen und Kosten orientieren zu können", so 
Kaffenberger.
Die Weisse Liste ist seit 2008 unter www.weisse-liste.de
 online zugänglich. Das Portal unterstützt bereits heute die 
Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Suche nach einem Arzt, 
Krankenhaus oder Pflegeheim. Die geplante Online-Planungshilfe für die 
ambulante Pflege ist eine Erweiterung. Die Projektentwicklung wird 
begleitet von einem Beirat mit Pflegeexperten aus Wissenschaft und 
Praxis.
Die Weisse Liste ist ein gemeinsames Projekt von Bertelsmann 
Stiftung, Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE, Deutsche 
Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, Forum chronisch kranker und 
behinderter Menschen im Paritätischen Gesamtverband, Sozialverband VdK 
Deutschland und Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Initiatoren 
wollen mit dem Internetportal www.weisse-liste.de
 eine individuelle Entscheidungshilfe für Patienten und Angehörige zur 
Verfügung stellen und für mehr Transparenz im Gesundheitswesen sorgen.
Pressemitteilung Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Nr. 110 vom 20.04.12
Montag, 23. April 2012
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