Die Sommerferien sind nicht mehr weit. Auf den letzten Drücker wird
jetzt noch gern der Urlaub mit ein paar Klicks übers Internet
eingetütet. Doch bei Reisebuchungen im Netz sollten Verbraucher besser
genau hinschauen, rät die Verbraucherzentrale Hamburg, denn hier steht
ihnen kein Widerrufsrecht zu.
Die Stornierung einer gebuchten
Reise ist immer mit Kosten verbunden. „Wir empfehlen, erst das passende
Angebot in Ruhe auszuwählen und genau zu prüfen, ob Preis, Leistung und
Zeitraum stimmen“, so Julia Rehberg, Rechtsexpertin der Hamburger
Verbraucherzentrale. Genannt werden sollten die
„wesentlichen Merkmale“
der Reise. Dazu gehören das Reiseziel, die Unterbringung und
Verpflegung, der Preis, das Transportmittel sowie mögliche Pass- und
Visumspflichten oder Impfbestimmungen. Mit einem Ausdruck der
Informationen hat man alle Fakten schwarz auf weiß bei Bedarf zur Hand.
„Beim
Reisepreis tricksen einige Anbieter besonders gern“, weiß Rehberg.
„Zusatzkosten für Transfer oder Serviceentgelte beispielsweise tauchen
oft erst am Ende des Buchungsvorgangs auf.“ Verbraucher sollten stets
kritisch hinterfragen, ob es sich beim beworbenen Lockangebot wirklich
um den Endpreis inklusive Mehrwertsteuer handelt. Ist der Urlaub
gebucht, so gilt bei Pauschalreisen: Niemals den vollen Reisepreis oder
Teilzahlungen vor der Aushändigung eines sogenannten Sicherungsscheins
leisten, denn nur mit dem Schein sind Reisende vor dem Konkurs eines
Veranstalters geschützt.
Um spätere Reisemängel geltend machen
zu können, müssen alle Daten des Veranstalters auf dem Buchungsportal
ersichtlich sein. Dazu gehören der Name, die Rechtsform des
Unternehmens, der Name eines Vertretungsberechtigten, die vollständige
Adresse, Telefon- und Faxnummer, E-Mail-Adresse und die
Handelsregisternummer. Julia Rehberg: „Nicht immer hält eine Reise, was
der Veranstalter verspricht. Von Reiseunternehmen im Ausland lassen sich
Minderungs- oder Schadensersatzansprüche weitaus schwieriger
einfordern. Für viele Verbraucher wäre dies Grund genug, sich für einen
anderen Anbieter zu entscheiden.“
Laut Verbraucherzentrale lohnt
sich auch ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des
Touristikunternehmens. Hier erfahren Reisende beispielsweise, welche
Kosten auf sie zukommen, wenn sie die Reise absagen oder ob eine
Umbuchung unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Eine
verschlüsselte Übertragung der Buchungsdaten mit allen persönlichen
Angaben wiederum sollte die Grundlage einer jeden Reservierung im
Internet sein – gut zu erkennen am Symbol auf dem Rahmen des Browsers.
Ist das Schloss geschlossen, wird die Seite geschützt übertragen, ist es
offen, kann theoretisch jeder mitlesen.
Hinweis:
Verbraucher, die Fragen rund ums Thema Reise
haben, können sich von Montag bis Donnerstag, jeweils zwischen 10 und 18
Uhr an die telefonische Rechtsberatung der Verbraucherzentrale Hamburg
unter Tel. 0900 1-775441 (1,50 €/Min. aus dem dt. Festnetz, mobil mehr)
wenden oder ohne Anmeldung persönlich in der Kirchenallee 22
vorbeischauen; Dienstag, 10.00–18.00 Uhr, Mittwoch, 10.00–14.00 Uhr
sowie Donnerstag, 10.00–16.00 Uhr (Kosten: 22 € , ermäßigt 11 €).
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Hamburg, 11.06.2012
Freitag, 15. Juni 2012
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