Dienstag, 5. Juni 2012

Sommer, Sonne, Strand und Meer – sicheres Surfen im Ausland

Der Sommer ist endlich da und der Start in den Urlaub steht bei einem Großteil der Menschen in Deutschland kurz bevor. Viele möchten auch auf Reisen nicht darauf verzichten, mit den Daheimgebliebenen zu telefonieren, die neuesten Nachrichten online abzurufen oder die Urlaubsbilder in Sozialen Netzwerken einzustellen. Doch auch in den Ferien sollten einige Sicherheitsaspekte nicht vergessen werden, damit es nach der Rückkehr nur bei schönen Erinnerungen bleibt.

Dr. Antonius Klingler, Experte für sicheres mobiles Arbeiten im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), warnt vor einem allzu sorglosen Umgang mit mobilen Geräten im Ausland. Aber Klingler erklärt auch: "Wer einige einfache Maßnahmen beherzigt, bietet IT-Betrügern im Urlaub wenig Angriffsfläche". Dazu gehört, Bankgeschäfte nicht im Internetcafé oder am
Hotelrechner zu erledigen und ungesicherte WLAN-Netzwerke zu meiden. Auch die Verwendung von USB-Sticks an fremden Computern sollte gut überlegt sein. Außerdem können sich Reisende vor unnötigen Kosten schützen: Wer sich bereits vorab bei seinem Mobilfunkanbieter über die Gebühren im Ausland informiert, vermeidet bei der Abrechnung ein böses Erwachen.

Sicherheitstipps für den Urlaub

  1. Schützen Sie sich vor Gerätediebstahl und Datendieben
    Laptops oder Smartphones sind für Diebe attraktiv. Nehmen Sie deshalb nur die Geräte mit, die Sie wirklich benötigen, und schalten Sie diese nur ein, wenn sie gebraucht werden. Die auf dem entwendeten Gerät gespeicherten Daten könnten zudem missbraucht werden. Aktivieren Sie bei Smartphones den PIN und bei Laptops die Passwort-Abfrage für Benutzerkonten.
  2. Informieren Sie sich bei Auslandsreisen über Ihren Mobilfunktarif
    Bei Gesprächen im Ausland entstehen Roaming-Gebühren, also Kosten für die Nutzung eines ausländischen Mobilfunknetzes. Bei längeren Telefonaten zwischen Urlaubsort und Zuhause können so horrende Rechnungen entstehen. Dies gilt in noch höherem Maße für die Nutzung von Datenverbindungen mit dem Smartphone. Deshalb sollten Sie sich vor Reiseantritt bei Ihrem Anbieter über die Roaming-Gebühren informieren und Ihr Mobiltelefon dementsprechend nutzen. Bei längeren Reisen empfiehlt sich unter Umständen die Anschaffung eines Prepaid-Handys.
  3. Vorsicht bei der Nutzung fremder Computer
    Viele Nutzer finden es komfortabel, im Hotel zu surfen oder im Internetcafé E-Mails zu lesen. Doch das birgt Risiken, wenn Virenschutzsoftware und Firewall nicht auf dem neuesten Stand sind. Bearbeiten Sie keine sensiblen Informationen auf fremden Computern und löschen Sie nach der Nutzung zwischengespeicherte Informationen sowie den Cache-Speicher des Browsers.
  4. Vorsicht bei der Nutzung mobiler Netzwerke (WLAN)
    Informieren Sie sich vorab über das Sicherheitsniveau des öffentlichen WLANs (ein zuverlässiger Sicherheitsstandard ist die Verschlüsselung mit WPA2) und aktivieren Sie die WLAN-Funktion Ihres mobilen Gerätes nur bei Gebrauch.
  5. Vorsicht bei Online-Geldgeschäften auf Reisen
    Gerade im Auslandsurlaub könnte der Zugriff auf das heimische Konto nützlich sein. Aber: Öffentlich zugängliche Computer sind häufig nicht ausreichend vor Schadsoftware geschützt. Vermeiden Sie deswegen Online Banking oder -Einkäufe. Ist das nicht möglich, sollte man Internet-Adressen immer manuell eingeben sowie auf verschlüsselte Datenübertragung achten. Außerdem ist es sinnvoll, mit der Bank ein Limit für tägliche Geldbewegungen zu vereinbaren.
  6. Achten Sie auf Ihre persönlichen Daten
    Vermeiden Sie bei öffentlich zugänglichen Computern die Bearbeitung von vertraulichen Daten. Bei Nutzung eigener mobiler Geräte besteht die Gefahr, dass durch Diebstahl des Gerätes oder Datenspeichers die darauf vorhandenen Daten missbraucht werden. Deshalb sollten wichtige, vertrauliche Daten nur verschlüsselt abgelegt werden.
  7. Schützen Sie Ihren Nachwuchs auch am Urlaubsort
    Wollen Ihre Kinder in den Ferien mit fremden Computern im Internet surfen, so sollten Sie daran denken, dass hier in der Regel keine Filterprogramme zur Verfügung stehen. Chats oder Kontaktbörsen stehen Kindern dort also unter Umständen offen. Hinzu kommen Risiken beispielsweise durch ungeeignete Computerspiele oder den Download kostenpflichtiger Programme. Hierüber sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen sowie alle von ihm genutzten Geräte vorab prüfen.
Detailliertere Informationen finden Sie auf BSI für Bürger

Pressemitteilung Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vom 01.06.2012

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